Solaranlagen
Leitlinien zur Beurteilung von Solaranlagen auf Schutzobjekten und in geschützten Ortsbildern
Ob Solaranlagen auf Baudenkmälern oder in geschützten Ortsbildern mit den Zielen des Denkmalschutzes vereinbar sind, ist umstritten.
Der Kanton Zürich bewilligt „sorgfältig in Dach- und Fassadenfläche integrierte Solaranlagen“, sofern nicht überwiegende öffentliche Interessen entgegenstehen.
In verschiedenen Verfahren stellte sich seither die Frage, ob die Interessen des Denkmalschutzes oder der Erschliessung neuer Energiequellen vorgehen.
Wie beurteilt man, ob Solaranlagen auf Schutzobjekten oder in geschützten Ortsbildern denkmalverträglich sind?
Eine Hilfestellung bieten die neuen Leitlinien des Zürcher Heimatschutzes.
Das Bundesamt für Kultur BAK hat zudem im Juni 2019 eine interessante Broschüre publiziert. Hier ist der Link zum Download.
Keine Solaranlagen ohne Rücksicht auf die Baukultur
Der Zürcher Heimatschutz hat erstmals einen Rekurs gegen eine Solaranlage auf einem inventarisierten Doppelbauernhaus in Wil, Rafzerfeld, durchgefochten und in einem grundsätzlichen Punkt Recht erhalten: Photovoltaikanlagen auf Inventarobjekten können fortan nicht mehr mit der einfachen Begründung einer guten Einordnung durchgewinkt werden: Im Fall des Bauernhauses in Wil wurde der Gemeinderat darauf verpflichtet, zur Abklärung des Eigenwerts sowie des Situationswerts und angesichts der Bedeutung des Gebäudes für das Ortsbild eine Fachperson beizuziehen bzw. ein Fachgutachten einzuholen. Aus dem erfolgreichen Rechtsweg bis vor Bundegericht ist zu schliessen, dass es für Solaranlagen auf inventarisierten Objekten eine unabhängige Fachbegutachtung braucht.
Medienmitteilung 4. Dezember 2018
Verhindert die Energiewende den Denkmalschutz?

An der Veranstaltung des Zürcher Heimatschutzes ZVH zur Bedeutung der Energiewende für den Denkmalschutz kamen die Teilnehmenden in den Genuss eines spannenden Referats des Architekturhistorikers Reto Bieli von der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt. Er plädierte für eine ganzheitliche und nicht ausschliesslich ästhetische Herangehensweise an die für die historische Bausubstanz brisante Thematik, beispielsweise im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen an oder im Umfeld von geschützten Bauten. Lesen Sie selbst!
> Wie gelingt die Energiewende aus Sicht der Denkmalpflege? Methodische Überlegungen von Reto Bieli